Der Name Saphir wurde früher für verschiedene Steine verwendet. Bei den Assyrern und Ägyptern verstand man darunter meist den heutigen
Lapislazuli. Erst die Griechen unterschieden diese beiden, so unterschiedlichen Steine, die außer ihrer Farbe kaum Gemeinsamkeiten haben. Um 1800 wurde erkannt, daß der Saphir, ebenso wie der rote
Rubin, eine Edelsteinqualität des Korunds darstellt, dem zweithärtesten Edelstein nach dem
Diamant.
Die Herkunft des Namens ist ungewiß. Manche glauben er kommt von dem griech. Wort "sappheiros" für "blau", andere meinen er kommt von dem hebräischen Wort "sappir" was soviel bedeutet wie "etwas, auf dem etwas eingraviert ist".
Die farbgebenden Substanzen des blauen Saphirs sind Eisen- und Titanoxid. Ihr Mischungsverhältnis macht den Unterschied zwischen den verschiedenen Blautönen, und damit dem Wert des Edelsteines aus. Saphire kommen allerdings nicht nur in verschiedenen Blautönen vor. Die Bezeichnung Saphir wird heute für alle nicht roten Korunde mit Edelsteinqualität benutzt. Allerdings werden alle nicht blauen Saphire mit einem Zusatz bezeichnet (z. B. gelber Saphir, grüner Saphir, Leukosaphir usw.). Im Handel ist er, je nach Farbe und Herkunft, unter vielen verschiedenen Namen bekannt. Neben den unterschiedlichen Farben, unterscheidet sich der Saphir auch durch seine typischen Kristallform, meist als langestreckte sechsseitige Doppelpyramide, von seinem rotem Korund-Bruder.
Als geschliffener, durchsichtiger Stein gehört er mit zu den teuersten Edelsteinen. Als opaker Rohstein oder Trommelstein ist er jedoch erschwinglich.
Dem Saphir wurden, wie auch dem Rubin und dem
Smaragd, schon immer große magische und medizinische Kräfte nachgesagt. Von Wilhelm E. Neuheuser stammt z. B. dieser Ausspruch (
1621): "Der Saphir führt sicher durch die Wirren und Ängste des Lebens und bewirkt Gesundheit, Klarheit des Geistes und innere Harmonie." Die hl. Hildegard von Bingen (1089-1179) empfahl ihn zu einem ungewöhnlichen Zweck: "Wer dumm ist, weil jegliche Wissenschaft ihm fehlt, und klug sein möchte, der berühre oft mit der Zunge einen Saphir."