Edelsteine kommen in der Regel bearbeitet in
den Handel. Sie können poliert, geschliffen oder zu Gebrauchsgegenständen
verarbeitet, angeboten werden. Schmuck-Steine werden meist geschliffen
und gefaßt angeboten.
Eine Reihe von Formen kommen im Handel vor:
Rohstein: Der unbearbeitet Stein.
Trommelstein: Steine werden zusammen mit einem Schleifmittel
mehrere Tage in einer Trommel gedreht und bekommen so abgerundete
Kanten wie Kieselsteine (i.d.R. ca. 1 bis 10 cm groß).
Polierte Steine: Durch Polien erhalten durchsichtige
Steine einen schöneren Glanz und eine bessere Transparenz.
Geschliffene Steine: Alle möglichen Formen von
geschliffenen Steinen werden angeboten. Am beliebtesten sind
Kugeln, Pyramiden, Obeliske, ei- und herzförmige Steine.
Undurchsichtige Steine werden oft als Cabochons, gewölbt
(mugelig) geschliffen, angeboten.
Die vollendeste Schlifform ist der Facettenschliff und hier
speziell der Brillantschliff, der bevorzugt bei Diamanten angewandt
wird. Gefaßte Schmuck-Steine haben meist einen Facettenschliff,
da dieser die Schönheit eines Steines erst so richtig hervorbringt.
Der größte je geschliffene Edelstein ist ein hellblauer
Topas von 4,3 kg, der aus einem Rohstein von 34 kg geschliffen
wurde. Die "Brasilianische Prinzessin" ist im Museum
für Naturgeschichte in New York/USA zu bewundern. Die kleinsten
geschliffenen Edelsteine sind von der Firma Christ in Paris
geschliffene Diamant-Brillanten mit 57 Facetten, mit einer Größe
von nur 0,0015 Karat(*).
Druse/Geode: Eine Mandel, mit einem von Kristallen ausgekleideten
Hohlraum nennt man Druse. Ist das Innere einer Druse ganz ausgefüllt,
spricht man von einer Geode. Im Handel nennt man kleine (wenige
Zentimeter große) Drusen meist Geoden. Drusen können
bis zu Mannshöhe haben.
(Amethyst-) Drusen und (Achat-) Geoden werden im Handel meist
in der Mitte durchgeschnitten, mit polierten Seitenflächen
angeboten (man sollte Geoden immer möglichst paarweise
kaufen!).
Gemme: Eingetiefte Gravur in einen Stein. Früher
für Siegel verwendet (Intaglios). Erhaben geschnittene
Bilder heißen Kameen. Gemme wird heute meißt als
Oberbegriff für beide verwendet.
Zur Edelsteinschneidekunst (Gravur oder Glyptik) werden Lagensteine
verwendet. Ein Lagenstein ist ein zwei, seltem mehrschichtiger
Stein; i.d.R. aus einem Achat mit parallel geführten Bändern
geschnitten.