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Kleine Edelsteinkunde

 

6 - Bearbeitung

Edelsteine kommen in der Regel bearbeitet in den Handel. Sie können poliert, geschliffen oder zu Gebrauchsgegenständen verarbeitet, angeboten werden. Schmuck-Steine werden meist geschliffen und gefaßt angeboten.
Eine Reihe von Formen kommen im Handel vor:
Rohstein: Der unbearbeitet Stein.
Trommelstein: Steine werden zusammen mit einem Schleifmittel mehrere Tage in einer Trommel gedreht und bekommen so abgerundete Kanten wie Kieselsteine (i.d.R. ca. 1 bis 10 cm groß).
Polierte Steine: Durch Polien erhalten durchsichtige Steine einen schöneren Glanz und eine bessere Transparenz.
Geschliffene Steine: Alle möglichen Formen von geschliffenen Steinen werden angeboten. Am beliebtesten sind Kugeln, Pyramiden, Obeliske, ei- und herzförmige Steine. Undurchsichtige Steine werden oft als Cabochons, gewölbt (mugelig) geschliffen, angeboten.
Die vollendeste Schlifform ist der Facettenschliff und hier speziell der Brillantschliff, der bevorzugt bei Diamanten angewandt wird. Gefaßte Schmuck-Steine haben meist einen Facettenschliff, da dieser die Schönheit eines Steines erst so richtig hervorbringt. Der größte je geschliffene Edelstein ist ein hellblauer Topas von 4,3 kg, der aus einem Rohstein von 34 kg geschliffen wurde. Die "Brasilianische Prinzessin" ist im Museum für Naturgeschichte in New York/USA zu bewundern. Die kleinsten geschliffenen Edelsteine sind von der Firma Christ in Paris geschliffene Diamant-Brillanten mit 57 Facetten, mit einer Größe von nur 0,0015 Karat(*).
Druse/Geode: Eine Mandel, mit einem von Kristallen ausgekleideten Hohlraum nennt man Druse. Ist das Innere einer Druse ganz ausgefüllt, spricht man von einer Geode. Im Handel nennt man kleine (wenige Zentimeter große) Drusen meist Geoden. Drusen können bis zu Mannshöhe haben.
(Amethyst-) Drusen und (Achat-) Geoden werden im Handel meist in der Mitte durchgeschnitten, mit polierten Seitenflächen angeboten (man sollte Geoden immer möglichst paarweise kaufen!).
Gemme: Eingetiefte Gravur in einen Stein. Früher für Siegel verwendet (Intaglios). Erhaben geschnittene Bilder heißen Kameen. Gemme wird heute meißt als Oberbegriff für beide verwendet.
Zur Edelsteinschneidekunst (Gravur oder Glyptik) werden Lagensteine verwendet. Ein Lagenstein ist ein zwei, seltem mehrschichtiger Stein; i.d.R. aus einem Achat mit parallel geführten Bändern geschnitten.

 
  Literatur - Glossar